Chronischer Schnupfen   von Anja Wellmann

Um es gleich vorweg zu nehmen - hier wird man keine medizinische Abhandlung des chronischen Schnupfens bei Katzen finden, keine Therapievorschläge, sondern eher eine liebevolle Hommage an die kleinen Schnüppi-Katzen und ein paar Worte, die zum Nachdenken anregen sollen.

Wer eine chronische Schnupfenkatze in seiner Familie hat, der wird wissen, das es nicht immer einfach ist mit einem ständig rumrotzenden Tier.
Hört sich schlimm an - ist es manchmal auch. Die Niesattacken lassen den kleinen Körper zusammenzucken und er versucht krampfhaft, den festsitzenden Schleim loszuwerden. Dabei wird dieser durch Kopfschütteln in der ganzen Wohnung verteilt ... an Möbelstücken, Tapeten, auf dem Boden ... halt überall findet man den gelben, grünen, manchmal auch blutigen Rotz. Wenn er nicht schnell genug entfernt wird, hilft nur die Wände neu streichen.

 

Viele Tierarztbesuche kosten Geld.

Ständig muss man einem Schnupfer Medikamente geben, ihn zum Futtern bewegen, darauf achten, daas die Nase sauber ist. Dampfbäder machen, inhalieren ... Rotze wegwischen.

Der eine oder andere kommt spätestens jetzt ins Grübeln ...
Ehrlich? Wenn wir gewußt hätten, was auf uns zu kommt, als wir den kleinen Schnupfer bekamen, hätten wir wohl auch zweimal überlegt. Dennoch sollte jeder, der überlegt eine Schnupfenkatze zu nehmen, wissen was auf ihn zu kommt.

 

Man kann einer Schnupfenkatze das Leben erleichtern, es gibt viele Hilfsmittel und gute Medikamente, auch die Homoöpathie hilft manchmal gut. Leider kann man einen chronischen Schnupfen so gut wie nie heilen. Aber sie können sehr gut damit leben - wenn ihre Menschen auch damit leben können.


Was noch auf Besitzer einer Schnupfenkatzen zu kommt?
Unendliche Liebe und Dankbarkeit.

Ein wohliges Schnurren, wenn die Nase geputzt und frei ist.

Ein wunderbares Gefühl, wenn eine Katzen einem Menschen zeigt, wie dankbar sie ist und das sie geliebt wird.

Sie sind was besonderes, die kleinen rotzenden Schnüppikatzen.

Sie haben alle ihre Chancen verdient und hoffentlich schleichen sich noch viele Schnupfenkatzen in die Herzen der Menschen, denen Liebe und Dankbarkeit mehr bedeutet als saubere Wände zu haben.


von Frank Pahl



Stand: 27.12.2016